Arbeitsgruppe ehemals Drescher

Physikalische und Biophysikalische Chemie

Unsere Vision ist die präzise Vermessung der Struktur und Dynamik von Bio-Makromolekülen genau dort, wo sie wirken – innerhalb einer lebenden Zelle.
Prof. Dr. Malte Drescher

Die eleganteste Art der Spinmarkierung

Es dürfte die denkbar eleganteste Art der Spinmarkierung sein: Bei der natürlichen Biosynthese eines Proteins werden magnetische Marker mit Hilfe modifizierter Aminosäuren direkt in die Zelle eingebaut. Nun kann die Struktur des Proteins mittels Elektronenspinresonanz-Spektroskopie auf den zehntel Nanometer genau ermittelt werden – und zwar innerhalb der lebenden Zelle, wodurch eine Untersuchung der Proteinfaltung in vivo möglich wird.

Die Entwicklung intrazellulärer Elektronenspinresonanz-Spektroskopie ist ein gutes Beispiel für die Forschung von Malte Dreschers Arbeitsgruppe: Sie entwickelt spektroskopische Methoden zur Untersuchung der Struktur und Dynamik von Makromolekülen in komplexer Umgebung und bringt diese zur Anwendung. „Übergreifendes Ziel ist die Aufklärung der Struktur und Dynamik von Makromolekülen genau dort, wo sie wirken, also beispielsweise in der Zelle oder im Nanopartikel“, erklärt Malte Drescher, der die Heisenberg-Professur „Spektroskopie komplexer Systeme“ innehat. Langfristig plant die junge Arbeitsgruppe die Verknüpfung von bildgebenden Verfahren und spektroskopischen Methoden in vivo.