Selbstregulationstrainings von Schüler*innen mit Lernbeeinträchtigung im inklusiven Setting mithilfe digitaler Medien
Seit 2009 haben Schüler*innen mit anerkanntem Förderbedarf das Recht auf eine inklusive Beschulung. Daraus ergibt sich ein signifikanter Anstieg von Schüler*innen mit einem Handicap an den allgemeinbildenden Schulen. Dies lässt sich anhand der statistischen Veröffentlichung der Kultusministerkonferenz 2016 belegen. Aufgrund dieser Situation muss individuelles Lernen und Fördern der Schüler*innen noch stärker in den Fokus genommen werden, als dies bereits nach der PISA Studie (Programme for International Student Assessment) aus dem Jahr 2000 oder der TIMMS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) aus dem Jahr 1995 in Bezug auf heterogene Lerngruppen der Fall war. Bei der Betrachtung der Hattie-Studie fällt auf, dass die Selbstregulation des Lernens mit einer Effektstärke von d = 1,44 der wirkstärkste Faktor ist. Nach Klieme, Artelt und Stanat (2015) ist ein „Kernbereich selbstregulierten Lernens die Fähigkeit der Schüler, Lernstrategien auszuwählen, zu kombinieren und zu koordinieren“ (vgl. Weinert, 2014, S. 175). In diesem Bereich sind besonders die Planung des Lernziels und das Nutzen von erforderlichen Mitteln zur Erreichung des Lernziels zu nennen. Im Zuge eines Promotionsvorhabens wird genau an dieser Stelle angesetzt: Schüler*innen erarbeiten eine Chemieaufgabe und anschließend wird ein Protokollbogen zur Erfassung von Ursachenzuschreibungen im Einzelgespräch erarbeitet. An dieser Stelle sollen Fragen nach Gründen für Misserfolg oder Erfolg und deren Ursachen nach Einschätzung der Schüler*innen geklärt werden. Daran anschließend werden Möglichkeiten für eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit mit den Schüler*innen erarbeitet. Mit Hilfe digitaler Medien soll das Training für die Schüler*innen unterstützt werden. Durch erneute Aufgaben und durch das Erstellen eines Protokolls zur Erfassung der Ursachen für Erfolg bzw. Misserfolg soll untersucht werden, ob sich die Ergebnisse signifikant von den anfänglich erarbeiteten Daten unterscheiden. Ferner soll geklärt werden, ob Schüler*innen durch den Einsatz des Smartphones (BYOD) in der Erledigung ihrer Hausaufgaben bzw. im Lernen im Fach Chemie unterstützt werden können und somit ein Ansatz für Selbstregulationsmechanismen unterstützt werden kann.